Da mir der Aufbau einer respektvollen, empathischen und tragfähigen Therapeut-Kind-Beziehung äußerst wichtig ist, unterteile ich bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen die Erstanamnese grundsätzlich in zwei Termine.
Bei dem ersten Termin spreche ich nur mit den Eltern, beziehungsweise mit der Mutter oder dem Vater. Das Patientenkind oder der Jugendliche ist bei diesem Gespräch nicht anwesend.
Ich finde es sehr wichtig, dass Eltern die Möglichkeit gegeben wird, frei über ihre Kinder zu sprechen ohne das jemand mithört oder gar peinlich berührt ist.
Bei dem zweiten Termin, steht dann das Kind oder der Jugendliche uneingeschränkt im Fokus meiner Aufmerksamkeit. Abhängig vom Alter und der Kommunikationsfähigkeit des Kindes gestalte ich diesen Termin sehr kreativ und individuell. Gerne entstehen vertrauensvolle Gespräche über ihren „verrutschten Streifen“ oder gar lebhafte Diskussionen über ihre Lieblingsthemen oder Lieblingsaktivitäten. Bei kleineren Kindern verwende ich als Hilfsmittel gern gemeinsames Spiel, Bilderbücher oder wenn erforderlich auch Therapiehandpuppen. Auch durch Beobachtung von Gestik, Körperhaltung, Ticks und weiteren Auffälligkeiten gewinne ich weitere wichtige Informationen und „Mosaik-Steinchen“ über das Kind. Erfahrungsgemäß macht dieser zweite Anamnesetermin den Patientenkindern sehr viel Spaß. Sie scheinen sehr schnell zu spüren dass ich als Homöopathin aufrichtig an ihnen interessiert bin.
Mein Hauptanliegen ist es, sie nicht in eine „diagnostische Schublade“ zu stecken oder psychologische Tests durchzuführen, sondern sie so kennen zu lernen wie sie wirklich sind.
Erst nach diesen beiden Anamneseterminen werte ich den Fall aus und erarbeite nach dem „Ähnlichkeitsgesetz“ der Homöopathie das jeweils individuelle, genau auf das entstandene „Mosaikbild“ des Patienten passende homöopathische Mittel.
Jede weitere Konsultation, die zur Verlaufskontrolle wichtig ist , dauert dann je nach Bedarf ca 60 Minuten. Die Abstände zwischen den Terminen richten sich individuell nach der Schwere der Erkrankung und dem Therapieverlauf – in der Regel im Abstand von 6 Wochen. Bei günstigem Verlauf verlängern sich diese Intervalle. Zwischen den Terminen erfolgen oftmals telefonische Rückmeldungen.